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Lucheni, Elisabeth, Sophie, Hofdamen, Franz-Joseph, Das Gericht, die Ungarn - Die frohliche apokalypse (Elisabeth musical Vienna cast) | Текст песни

[Lucheni:]
Ma che cazzo vuoi!
Die Welt geht unter, indubbiamente.
Bei Hof hat man das noch nicht bemerkt.
Aber in den Kaffeehäusern von Wien weiß das jeder.

[Professor:]
Was steht im Feuilleton?

[Journalist:]
Wie schmeckt heut' die Bouillion?

[Student:]
Spielt irgendwer mit mir Skat?

[Bohemien:]
Mein Gott, ist mir wieder fad!

[Poet:]
Uns're junge Kaiserin weint den ganzen Tag
Sie isst nicht mehr, seit sie ihr Kind verlor

[Bohemien:]
Noch eine Melange!

[Lucheni:]
Noch eine Melange!

[Professor:]
Schwanger ist sie wohl auch!

[Journalist:]
Sie zeigt nicht mehr den Bauch.

[Poet:]
Zu lang entbehren wir
schon den Erben für den Thron.

[Journalist:]
Im Zirkus Renz war sie neulich zu Gast

[Professor:]
Der Mutter des Kaisers hat's gar nicht gepasst.

[Alle:]
No, und wenn schon -
wir sitzen im Kaffeehaus 'rum
und erwaten gähnend die Apokalypse.

[Lucheni:]
Schwätzer! Wissen alles und nichts.
Hocken da per ingannare il tempo.
Schlagen die Zeit tot. Tagaus, tagein.

[Poet:]
Wieder ein Jahr vorbei!

[Bohemien:]
Das ist mir einerlei!

[Professor:]
Wir haben ein Konkordat!

[Student:]
Wer spielt heut mit mir Skat?

[Journalist:]
Unser junger Kaiser zeigt nicht viel Geschick,
jedenfalls nicht in der Politik.

[Bohemien:]
Noch einen Likör!

[Professor:]
Der letzte Krieg um die Krim hat uns neutralisiert.

[Journalist:]
Und jetzt ist Österreich politisch ganz isoliert.

[Professor:]
Frankreich, England, Russland steh'n in einer Front
Und jetzt gibt es Krieg mit Piemont

[Alle:]
No, und wenn schon -
wir sitzen im Kaffeehaus 'rum
und erwaten gähnend die Apokalypse.

[Student:]
Diesmal war es ein Sohn wer hätt'es geglaubt

[Poet:]
Und auch ihn hat man gleich der Mutter geraubt

[Journalist:]
Ich habe erfahr'n, sie mag die Magyarn!

[Professor:]
Denkt sie liberal?

[Bohemien:]
Ist sie radikal?

[Alle:]
Sie ist eine seltsame Frau!
No, und wenn schon
gut für die Apokalypse

[Lucheni:]
Als Rudolf zur Welt kam
hatte die Mutter im Wochenbett eine schreckliche Vision.
Sie sah rote Fahnen, Massen von Menschen
am Ballhausplatz mit Fäusten sie bedrohn.
Sie sah Barrikaden und darauf den eigenen Sohn
als Führer der Revolution!

[Poet:]
Herrlich exzentrisch!

[Bohemien:]
Schön dekadent!

[Student & Professor:]
Österreich braucht jetzt ein Parlament!

[Alle:]
No, und wenn schon –
wir sitzen im Kaffeehaus ‘rum
und erwarten gähnend die Apokalypse.
No, und wenn schon –
wir sitzen im Kaffeehaus ‘rum
und erwarten gähnend die Apokalypse.

[erste Gruppe:]
Weil uns fad ist, weil’s net schad is...

[zweite Gruppe (gleichzeitig):]
Stieren, schnofeln, plauschen,
plaudern, rauchen, pofeln, raunzen, zaudern, lesen, dösen
beim Kaffee!

[dritte Gruppe (gleichzeitig):]
Weil uns fad is, desolat is...
weil’s net schad is, weil, was g’maht is
und parat is, g’schieht ja eh!

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