Einisch ir Nacht won i spät no bi gloffe D'Bundesterrasse z'düruf gäge hei Han i e bärtige Kärli atroffe Und gseh grad, dass dä sech dert, jemers nei Dass dä sech dert zu nachtschlafener Zyt Am Bundeshus z'schaffe macht mit Dynamit
I bi erchlüpft und ha zuen ihm gseit: Säget Exgüse, aber es gseht fasch so us Wi dass dir da jitze würklech erwäget Das grad id Luft welle z'spränge das Hus Ja, seit dä Ma mir mit Für, es mues sy Furt mit däm Ghütt, i bi für d'Anarchie
Was isch als Bürger mir da übrigblybe Als ihm's probiere uszrede, i ha Ihm afa d'Vorteile alli beschrybe Vo üsem Staat, eso guet dass i cha Ds Rütli und d'Freiheit und d'Demokratie Han i beschworen, är sölls doch la sy
D'Angscht het mys Rednertalänt la entfalte Chüel het dr Wind um üs gwäit i dr Nacht Während ig ihm en Ouguschtred ha ghalte Dass es es Ross patriotisch hätt gmacht Zletscht hei dä Ma mini Wort so berückt Dass är e Tränen im Oug het verdrückt
So han i schliesslech dr Staat chönne rette Är isch mit sym Dynamit wieder hei Und i ha mir a däm Abe im Bett en Orde zuegsproche für my ganz allei Glunge isch nume, dass zmonderischt scho Über mi Red mir du Zwyfel si cho
Han ig ihm d'Schwyz o mit Rächt eso prise Fragen i mi no bis hüt hindedry Und no uf eis het dä Ma mi higwise Louf i am Bundeshus sider verby Mues i gäng dänke, s'steit numen uf Zyt S'länge fürs z'spränge paar Seck Dynamit
Übersetzungs ins Deutsche:
Einmal in der Nacht als ich spät noch ging die Bundesterrasse hinauf nach Hause Habe ich einen bärtigen Kerl angetroffen Und sehe gerade, dass der sich dort, oh nein Dass der sich da bei nachtschlafener Zeit am Bundeshaus zu schaffen machte mit Dynamit
Ich erschrak und habe zu ihm gesagt: sagen Sie mal entschuldigung, aber es sieht beinah aus, also ob Sie hier wirklich erwägen, dieses Haus in die Luft zu sprengen. Ja, sagt dieser Mann mit Feuer zu mir, es muss sein, weg mit dieser Bude, ich bin für die Anarchie
Was blieb mir da als Bürger anderes übrig, als zu versuchen, es ihm auszureden. Ich habe begonnen, ihm alle Vorteile unseres Staates zu beschreiben, so gut ich kann. Das Rütli und die Freiheit und die Demokratie ich hab ihn beschworen, es doch bleiben zu lassen
Die Angst liess mein Rednertalent sich entfalten kühl umwehte uns der Wind in dieser Nacht während ich ihm eine August-Rede hielt (Nationalfeiertags-Rede), die ein Pferd patriotisch gemacht hätte. Zuletzt haben meine Worte den Mann so berückt, dass er eine Träne im Auge zerdrückte
So habe ich schliesslich den Staat retten können, er ging mit seinem Dynamit wieder nach Hause, und ich habe mir an dem Abend im Bett einen Orden verliehen, für mich ganz alleine. Seltsam ist nur, dass ich schon am nächsten Tag Zweifel über meine Rede bekommen habe.
Habe ich denn die Schweiz zurecht so gepriesen? frage ich mich noch bis heute hinterher. Und auf etwas Weiteres hat der Mann mich hingewiesen: gehe ich seither am Bundeshaus vorbei, denke ich immer es steht nur auf Zeit, es reichen, um es zu sprengen, ein paar Säcke Dynamit.