Jeden Abend steh' ich an der Brücke Und verkaufe Blumen an manch Liebespaar, Ich seh' den Glanz und das Leuchten ihrer Blicke, Dabei wird mir ums Herz ganz sonderbar. Meine Blumen möcht ich selbst mir schenken Mich zu schmücken wie die allerschönste Braut, Ich will so gern nur für Augenblicke denken, Daß jeder Mann von mir spricht und nach mir schaut. Es ist ein seltsames, schönes Gefühl, Wenn auch das ganze ein Traum, nur ein Spiel:
In der Nacht ist der Mensch nicht gern' alleine, Denn die Liebe im hellen Mondenscheine, Ist das schönste, sie wissen was ich meine, Einesteils und andrerseits und außerdem. Denn der Mensch braucht ein kleines bißchen Liebe, Grade sie ist im großen Weltgetriebe Für das Herz wohl das schönste aller Triebe, Einesteils und andrerseits und außerdem.
Zwar was mich anbetrifft Habe ich da ein Prinzip, Und ein ganz bestimmtes, festes Ideal: Doch wenn heut einer kommt, Der mir sagt: \"Ich hab' dich lieb!\" Ist mir alles ganz egal...
In der Nacht ist . . . .
2. Von der Liebe haben wir die Meinung Daß die Jahreszeit stets von Bedeutung ist; Jedenfalls ist der Frühling hier erschienen, Weil der Mensch da besonders gerne küßt. Aber mehr noch als von Jahreszeiten, Wird die Liebe von der Tageszeit regiert. Zum Beispiel nachts läßt er sich recht oft verleiten Zu einem Kuss, den man sonst ja nicht riskiert! Ja alles das, was ein Liebespaar macht, Das nennt der Dichter den Zauber der Nacht