Ich hab' sie gar nicht kommen sehen, ploetzlich stand sie da, gross wie ein Riese
Sie sagte: "Hallo, guten Tag, mein Name ist Krise"
Sie hielt mir den Spiegel hin, und ich sah klar, sie sagte: "auch wenn Du's nicht glaubst" es ist doch wahr, Du siehst ganz schoen alt aus, wie Du da stehst, meine Guete, merkt doch jeder Deine Zeit ist laengst vorbei.
Und schon aus Prinzip, sowas wie Dich hat niemand lieb, Dein ganzes Leben ist die reinste Stuemperei.
Sie sagte, sie zieht bei mir ein, und dass sie mir alles bewiese. Dann schrieb sie an meine Tuer: "Hier wohnt ab jetzt die Krise"
Sie zog den Stecker raus vom Telefon und fragte mich: "wie waer's mit einer kleinen Depression?" Hat doch alles keinen Sinn schmeiss die Brocken hin, kriech in die Hoehle, und komm nie wieder raus. Am besten werd ich stumm und niemand merkt um mich herum, dass ich fehle, so sieht's aus.
Nach einem Jahr und einem Tag ist sie so wie sie kam verschwunden. Heut' hab ich den Besuch von ihr laengst ueberwunden.
Zum Abschied rief ich ihr noch zu: "Warte mal, auch wenn Du's nicht glaubst Du spinnst total! Ich seh gar nicht alt aus nur; ein bisschen kann schon sein
Mir gehts prima und Freunde hab ich auch, ich kann wieder fliegen, was mich aergert lass ich liegen, und steh' keineswegs mehr auf dem Schlauch
Wenn ich dunkle Wolken seh', bleib' ich zu Haus' und mach mir Tee und garnichts haut mich um.
Ich werd an meine Tueren schreiben "Krisen muessen draussen bleiben" Sie wissen schon warum!"