Der grimmig Tod mit seinem Pfeil tut nach dem Leben zielen, sein Bogen schießt er ab mit Eil und lässt mit sich nicht spielen. Das Leben schwindt wie Rauch im Wind, kein Fleisch mag ihm entrinnen; kein Gut noch Schatz findt bei ihm Platz, du musst mit ihm von hinnen.
Kein Mensch auf Erd uns sagen kann, wann wir von hinnen müssen; wann kommt der Tod und klopfet an, so muss man ihm aufschließen. Er nimmt mit Gwalt hin jung und alt, tut sich vor niemand scheuen. Des Königs Stab bricht er bald ab und führt ihn an den Reihen.
Vielleicht ist heut der letzte Tag, den du noch hast zu leben; o Mensch, veracht nicht, was ich sag: nach Tugend sollst du streben! Wie mancher Mann wird müssen dran, so hofft noch viel der Jahren, und muss doch heint, weil d’Sonne scheint, zur Höll hinunter fahren.
Der dieses Liedlein hat gemacht, von neuem hat gesungen, der hat gar oft den Tod betracht, und letztlich mit ihm g’rungen. Liegt jetzt im Hohl, es tut ihm wohl, tief in der Erd verborgen. Sieh auf dein Sach, du musst hernach, es sei heut oder morgen!