Mit 16 sagte ich still: ich will, will groß sein, will siegen, will froh sein, nie lügen, mit 16 sagte ich still: ich will, will alles oder nichts.
Für mich soll`s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen, die Welt sollte sich umgestalten und ihre Sorgen für sich behalten.
Und später sagte ich noch: Ich möcht verstehen, erfahren, bewahren, und später sagte ich noch: Ich möcht nicht allein sein und doch frei sein.
Für mich soll`s rote Roten regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen, das Glück sollte sich sanft entfalten, es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten.
Und heute sage ich still: Ich sollte mich fügen, begnügnen, ich kann mich nicht fügen, kann mich nicht begnügnen: will immer noch siegen, will alles oder nichts.
Für mich soll`s rote Rosen regnen, mir sollten ganz neue Wunder begegnen, mich fern vom Alten neu entfalten, von dem, was erwartet, das meiste halten. Ich will, ich will. (Hildegard Knef)