Ihr glaubtet wohl, als man uns mit viel gutem Wort bedachte Da hätten wir den Schmach, den Zorn, den Haß, die Wut vergessen... Ihr glaubtet wohl, als man uns süßen Wein und Früchte brachte Da hätten wir verblendet wie das Kriechervolk gefressen...
In den Staub! Und all die Lügen sollen eure letzten Worte sein In den Staub!
In dieser dunklen Krypta legte einst ich alle Träume nieder Sie bargen Fleisch und Blut für mehr als nur Geschichten, Lieder Doch Kunst und Träume sind schon längst der Fraß für blinde Massen Unter unsren Zeichen leben sie für alles was wir hassen
In dieser dunklen Krypta liegt der Glaube an die Welt begraben Sie grapschen geifernd, sich an dem, was wir geliebt, zu laben Sie sabbern dunkle Verse, schänden jeden wahren Traum Galgendämmerung erwache, knüpfe sie an jeden Baum...
In dieser dunklen Krypta werden wir in stillem Zorn verweilen Uns nicht weiter schindend, um das Übel anderer zu heilen Glücklich, daß uns nichts als der eig'ne Wille hierhin bindet Und die Hoffnung bleibt, daß nur wer ehrlich sucht, uns findet
Rost labt sich am kalten Eisentor des alten Grabsteingartens Schleier vor verlass'nen Spinnennetzen kleiden Dornenbäume Tau von Gräberfeldern setzt sich in die klebrig weiche Seide Dunkle Frucht füllt dumpf auf Moos, sät bei den Wurzeln üble Träume Nur ein schwaches Nebelleuchten hat der dunst'ge Mond verloren Felsenkathedralen ragen grob und ohne Glanz empor Efeu frisst die Totenlichter, würgt die Kreuze, deckt die Gräber Finde mich und spiele mir ein Frühlingslied am Friedhofstor