Das Genus (das grammatische Geschlecht) ist ein unveränderliches Cha-rakteristikum des Substantivs. Es ist ein klassifizierendes Merkmal, das alle Substantive in die drei Klassen der Maskulina, Feminina und Neutra gliedert. das Genus vielmehr eine lexikalisch-grammatische klassifizierende Kategorie ist. Die lexikalische Natur des Genus tritt besonders klar bei den Namen für Menschen und Tiere zutage, wo das Genus semantisch motiviert ist Genus und Wurzelmorphem prägen hier zusammen die lexikalische Bedeutung des Wortes, wobei das Genus das Wort in eine be¬stimmte Bedeutungsklasse: Das Neutrum kommt hier nur als Kennzeichen von Kindern und jungen Tieren sowie der Diminutive vor. Anders steht es mit dem Genus von Sachnamen und Abstrakta. Das Genus erscheint als ein Element der Wortstruktur. Der lexikalische Charakter des Genus offenbart sich hier wieder bei Ableitungen, Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Ge¬nus und Wortbildungstyp. Das Genus tritt uns hier also als ein Element des Wortbildungsmodelle entgegen und ist nach den anderen Elementen des Modells, das heißt nach der Wortstruktur prädiktabel. , Es bleibt aber eine sehr beträchtliche Anzahl von Substantiven, deren Genus weder semantisch motiviert noch durch die Wortstruktur bestimmt ist. Das sind solche Substantive wie: der Tag, das Jahr, die Hand, der Baum Es handelt sich um die klas-sifizierende Funktion des Genus. Die Verteilung der Substantive in die drei Geschlechter ist eng mit dem Deklinationstyp und mit dem Typ der Plural¬ form der Substantive verbunden. Die Bedeutung des Genus der Substantive für den grammatischen Bau erstreckt sich auch auf die Syntax, da das Genus die Grundlage für die Kon¬gruenz in der attributiven Wortfügung bildet Aus dem Gesagten ergibt sich, dass das Genus der Substantive eine lexi¬kalisch-grammatische Erscheinung ist, ein klassifizierendes Merkmal der Substantive, das zum Teil mit der Bedeutung und dem Wortbüdungstyp des Substantivs zusammenhängt, zugleich aber bei allen Substantiven mit deren Formenwelt unlöslich verbunden ist und eine entscheidende Rolle bei dem flexivischen Ausdruck der syntaktischen Beziehungen in der attributiven Wortfügung spielt.