Es seusst dort her von orient der wind, levant ist er genent; durch India er wol erkennt, in Suria ist er behend, zu Kriechen er nit widerwent, durch Barbaria das gelent Granaten hat er bald errent, Portugal, Ispanie erbrent. uberall die werlt von ort zu end regniert der edel element; der tag in hat zu bott gesennt, der nach im durch das firmament schon dringt zu widerstreit ponent. des freut sich dort in occident das norbögnische geschlechte. Den sturm erhort ain freulin zart, do es mit armes banden hart mit liebem lust verslossen ward. si sprach: «ich hör die widerpart, der tag die nacht mit schein bekart. wach auf, mein hort! sich hat geschart der sterne glast von himels gart. wachter, ich spür ain valsche wart, dein leib pringt mich in jamers art. ach wicht! wer hat dich das gelart, das du mich pringst in lendes mart, davon mein herz in laid erstart, es müsst mich reuen hie und dart, ob im missling mit hinevart; das pringt dein snödes geträchte». Zwar si began in drucken, zucken aus dem slaff, freuntlich an sich smucken, rucken ane straff, das er began zu krachen, wachen, sunder swachen machen lieplich zaff.
Der knab erschrack aus lawres wän. «sag, lieb, wie sol ich das verstän, das mich dein zärtlich vmbefan in grimmer rache hie began erschreken ser mit widerzam? hab ich dir missevallen tan?» «Ach nain, du ausserwelter man, mich reut dein sorgklich von mir gän, des bin ich mütes worden an. hör zu den voglein wunnesan! den tag zu melden si nicht län, ain jedes vicht sein sundern jän mit heller stimm auff pomes pan. mein herz, das müss dem wesen gran, der uns hat überslichen». «Zwar, liebste frau, deins herzen qual mich freuden ant zu manchem mal. wie wol dein er mit lieber zal mich hat erfreut an argen val, so ist so vil der merker schal, die uns verdencken uberal mit snödem ticht in schanden tal, das ich wolt sein ain animal, jo wesen gleich der nachtigal, da mit deins zarten leibes sal an schuld nicht flur der eren gral. doch hoff ich, das kain böser gal sich an dir freu in neides pal. O wachter, dein verswigen hal mit treuen hat gewichen». Das zünglin gan si im spitzen, smitzen in den mund; plind lieb, die hat nicht witzen: hitzen trähers kund si aus den öglin giessen, niessen än verdriessen, sliessen schon verwunt.
«Ach schaiden, ich bin worden dein», so redt das zarte freuelein, «gross freud an mir ist worden klein, seid ich dich, usserweltes ain, hie meiden müss von tages schein. O trumetan, wie hastu mein vergessen hie in solcher pein, das du hast lan gewaltig sein den süd, und osst spatzieren hrein. ponent, dein sterklich widergrein verdrungen hat der dies rein. auch lucifer, der klarhait vein, dein greisen du lasst uberfrein; des müss ich ellends magatein auss lieben slossen strecken». «Frau, nicht betrüb dein öglin klar! mich hat dein mündlin wolgevar erzunt mit rechter liebe gar, das mir kain not nicht schaden tar. umb trauren gäb ich nicht ain har. mein herz, sich an deins leibes nar, die mich ie weisst von tadels par. dein er behüt sant Balthazar, die von mir ungeswachet zwar hie worden ist an zweifel gar, das zeug ich mit der engelschar. sleuss auff dein weisse ermlin mar! zu bleiben lenger ich nicht tar». «gesell, dein widerkunft nicht spar, sant Peter müss dich decken». Die maid liess in mit sinnen rinnen in den grans durch weisse zendlin zinne der minne sant Johans. zwai lieplich umbevahen nahen da beschahen zu gahen mit geranns.