Du hast meinen ersten Frühling entzündet Und meine unbefleckte Sprache geweiht Du hast mit mir die Wurzel des Gefühls ergründet Und mich früh genug mit Gott entzweit
Meinem Reiz hast du ein helles Licht gegönnt Und mir edelsüße Frucht geschenkt Hast mein Verlangen in den Himmel gelenkt Und mein Zittern in der Glut versenkt
Bald war mein Hochmut deiner Güte erlegen Und dein Schatten zerrte mein Gesicht So starb auch meine Pracht an deinem Degen Als mit dem Herbst das Erbarmen wich
"Deine Schonfrist endet hier" Spuckst du es mir in das Adels-Gesicht "Die gute Welt ist nicht dein Revier" Bellt der Hund zum zweiten Stich
Vor diesem Licht, vor dieser Sonne Gabst du Geburt einem geringen Wesen Das nur liebt, was es nicht achtet Und selbst der Schöpfung nach dem Leben trachtet
Auf diesem Acker, auf diesen Wiesen Laben wir uns an einem sterbenden Tier Hier singen wir auch die dunkelsten Lieder Und heben die Stimme in schamloser Gier