MAXIM: Ich habe Rebecca gehasst. Sie war bösartig, gemein und durch und durch verdorben. Zu Liebe war sie gar nicht fähig.
Keiner hat sie durchschaut. Jeder Mann, der sie sah, war fasziniert, wie freundlich und charmant sie war. Alle führte sie hinters Licht, genau wie mich. Sie liefen ihr nach und umschwärmten sie. Jeder war wie von Sinnen. Genau wie ich. Kein Lächeln war je so kalt. Es nahm mir den Verstand. Vielleicht vergess' ich ihr Gesicht, jedoch ihr Lächeln vergess' ich nicht. Erinn're dich an die Fahrt in die Berge mit mir. Ich fuhr auch mit ihr auf die Höhen von Monte Carlo. Dort hat sie mir erklärt, dass sie mich nur benutzt. "Ich schlag' ein Deal vor," sagte sie schlau. "Ich betrüg' dich weiter, doch ich spiel deine Frau." Aus Angst vor dem Skandal liess ich mich ein auf den elenden Handel. Scheidung war für die de Winters tabu. Die Familienehre war mehr wert als mein Stolz. Das wusste sie, und genoss den Triumph. Kein Lächeln war je so kalt, wie gut hab ich's gekannt. Vielleicht vergess' ich ihr Gesicht, jedoch ihr Lächeln vergess' ich nicht. Zuerst tat sie ihren Teil, spielte die Ehefrau. Und Manderley, so wie es heute bewundert wird, sorgsam renoviert, ist gänzlich das Werk von Rebecca. Doch dann lud sie ohne jede Scham ihre Liebhaber ein, hat hier im Bootshaus die Nächte verbracht. Ich warnte sie, doch ihr Blick war voll Spott. Kein Lächeln war je so kalt...
Einer ihrer Liebhabern war ein Cousin von ihr. Ein windiger Bursche namens Jack Favell.
ICH: Ich kenne Favell. Er war hier, als du in London zu tun hattest.
MAXIM: Warum zum Teufel hast du mir das nicht erzählt?
ICH: Ich dachte, es würde dich wieder an Rebecca erinnern.
MAXIM: Mich an Rebecca erinnern? Mein Gott, als ob das nötig wäre. Eines Nachts kam sie heim aus London, doch sie blieb nicht im Haus. Und als ich Licht im Bootshaus sah, war ich sicher, dass sie mit Favell hier unten war. Genug ist genug, dachte ich. Und ging ins Bootshaus. Doch siehe da - Rebecca war allein. Gelangweilt lag sie auf der Couch, und ihr Aschenbecher voller Kippen stand am Boden. Sie war blass, schwach, doch voll Hass. Ich sagte ihr: "Du brichst dein verdammtes Versprechen. Du wirst schamlos. Du treibst es in meinem Haus so als ob's ein Bordell war." Da stand sie auf, warf den Kopf zurück und sagte lächelnd: "Was machst du, wenn ich ein Kind bekomm? Man wird denken, es war deins. Auf jeden Fall ist es meins. Und einmal wird Manderley ihm gehör'n. Deine perfekte Gattin, Max, wird die perfekte Mutter sein. Und du spielst den Papa als der perfekte Narr." Kein Lächeln war je so kalt, So lächelte nur sie ... Mir stieg das Blut zu Kopf. Ich stiess sie weg. Und sie stürzte und fiel. Ich weiß nicht, wie's geschah. Sie lag da. Ich dachte, ich helf ihr auf. Jedoch: Sie war tot... ...und lächelte noch. Dann trug ich sie auf ihr Boot und brachte sie nach unten. Dann fuhr ich das Boot hinaus und versenkte es, wo man es heute fand. Sie hat mich besiegt. Sie gewinnt noch im Tod! Kein Lächeln war je so kalt» Es nahm mir den Verstand. Es ist ihr Lächeln, das ich vor mir seh', wohin ich auch geh'. Kein Lächeln war je, kein Lächeln war je so kalt.