Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Knospen sprangen, Da ist in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Vögel sangen, Da hab' ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen.
2. Aus meinen Tränen sprießen
Aus meinen Tränen sprießen Viel blühende Blumen hervor, Und meine Seufzer werden Ein Nachtigallenchor.
Und wenn du mich lieb hast, Kindchen, Schenk' ich dir die Blumen all', Und vor deinem Fenster soll klingen Das Lied der Nachtigall.
3. Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne, Die liebt' ich einst alle in Liebeswonne. Ich lieb' sie nicht mehr, ich liebe alleine Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine; Sie selber, aller Liebe Wonne, Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne. Ich liebe alleine Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine.
4. Wenn ich in deine Augen seh
Wenn ich in deine Augen seh, So schwindet all' mein Leid und Weh; Doch wenn ich küße deinen Mund, So werd ich ganz und gar gesund.
Wenn ich mich lehn an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: Ich liebe dich! So muß ich weinen bitterlich.
5. Ich will meine Seele tauchen
Ich will meine Seele tauchen In den Kelch der Lilie hinein; Die Lilie soll klingend hauchen Ein Lied von der Liebsten mein.
Das Lied soll schauern und beben Wie der Kuß von ihrem Mund, Den sie mir einst gegeben In wunderbar süßer Stund.
6. Im Rhein, im heiligen Strome
Im Rhein, im heiligen Strome, Da spiegelt sich in den Well'n Mit seinem großen Dome Das große, heilige Köln.
Im Dom, da steht ein Bildnis, Auf goldenem Leder gemalt; In meines Lebens Wildnis Hat's freundlich hineingestrahlt.
Es schweben Blumen und Englein Um unsre Liebe Frau; Die Augen, die Lippen, die Wänglein, Die gleichen der Liebsten genau.
7. Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht, Ewig verlor'nes Lieb! ich grolle nicht. Wie du auch strahlst in Diamantenpracht, Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht.
Das weiß ich längst. Ich sah dich ja im Traume, Und sah die Nacht in deines Herzens Raume, Und sah die Schlang', die dir am Herzen frißt, Ich sah, mein Lieb, wie sehr du elend bist.