Die Sonne scheint durchs Fenster rein und der Schnee schmilzt weg. Seit heute bin ich wieder allein in meinem schwedischen Bett. Deine Koffer warn ja schon lang gepackt, schätze seit ´nem halben Jahr. Heute morgen bin ich aufgewacht, da warn sie nicht mehr da.
Du kommst nicht mehr zurück, ich weiß bescheid, doch das wirft mich überhaupt nicht aus der Bahn. Ich hab nur halt wieder mehr Zeit für ´nen langen Roman.
Ach, vielleicht haben wir ja beide schrecklich Recht, weiß man manchmal erst nach hundert Jahren, wer nun richtig falsch war und wer echt, dann ist es uns wahrscheinlich auch egal.
Ich geh immer der Straße nach, immer der Nase nach, immer der Sonne hinterher weiter in den neuen Tag.
Warum solls uns auch anders gehen als dem Rest der Welt? Nach dem ersten „Ich liebe dich“ sind die Tage gezählt. Unsre Alten habens uns vorgemacht und wir machens wie sie. Wir haben soviel über andre gelacht, aber über uns so gut wie nie. Wir haben uns oft gestritten, das ist wahr. War das nicht auch oft ganz schön? Ich mein vor allem manchmal danach, ich habs jedenfalls so gesehen.
Ich leg ´ne Platte auf, dreh sie ganz laut, geb den bösen Geistern Hausverbot, schau zum Fenster raus, schau mal wer schaut, alles ist schon wieder fast im Lot. Bestimmt kommst du mal wieder vorbei oder rufst mich einfach mal an oder besser noch, wenn ich die Adresse weiß besuch ich dich irgendwann.
Ach vielleicht kommst du ja morgen schon zurück. Und vielleicht komm ich ja auch zurück zu dir. Vielleicht wär das mein Pech, vielleicht auch Glück, aber ganz egal was dann passiert