Von unbändigem Stolz beseelt verbrennt das Feuer Auch dann das, was es nährt, wenn bald sein Ende naht Zu zögern wäre für die Flamme Hochverrat Sie züngelt um den Tod, der Preis der Macht ist teuer
Auch sucht sie nicht den Sinn im Lodern, im Verzehren Sie fragt niemals, warum sie was von ihr berührt Den unheilvollen Weg durch die graue Asche führt Die Ewigkeit war stets ihr einziges Begehren
So sehr uns auch ihr Tanz, ihr Kampf betören mag So oft man ihrem Schein und ihrem Licht erlag Kein Kind ward je allein aus Flammenglanz geboren Welch unsagbares Glück nimmt sich des Lebens an: Das Glück, dass weder Zeit noch Liebe brennen kann Getrieben wären wir, geknechtet und verloren
Mit gnadenloser Wucht prallt aller Meere Last Tagtäglich gegen Fels, auf Ufer und Gesteine Das Wasser nimmt sich das, was ihm gehört: Das Seine Und trägt’s für immer fort, mit Würde, ohne Hast
Es brandet unbeirrt um unser Erdenrund Kein weltliches Gesetz wird je die Wellen hindern Sich aufzubäumen, nichts wird ihre Kräfte mindern Sie reißen uns hinfort, sie zerren uns auf den Grund
Dort unten doch, wo nie die Augen Licht erblickten Wo alle Flammen schon im Wiegenbett erstickten Dort unten ist die See fast sanftmütig und sacht Denn vor dem ersten Tag, bevor die Welt entstanden War schon das Wasser da, und als die Nebel schwanden Hat Gott nicht unser Meer, das Meer hat Gott gemacht