Auf dem Meer, dem stummen Spiegel, Gleiten wir langsam bergab, Ich weiß ganz genau, was mir die Kraft Zum Fäuste ballen gab: Deine Liebe ist mein Wille, Mit dem alles steht und fällt, Um uns glätten sich die Wogen, Doch im Herzen brennt die Welt.
Heute tausche ich mein Leben Gegen aller Träume Wiederkehr Und schiebe mit zerrissnen Händen Unser Schicksal hin und her:
Sobald wir auf der Insel sind, Wird uns der Himmel küssen. Weil ich nicht einmal mehr Wasser will, Wirst Du es trinken müssen. Wieder siehst Du mich aus Augen, Blau wie Murmeln fragend an Und flüsterst: Wann? Wann sind wir daheim?
Ich deute auf den Nebel, Der das Boot Mit traurigen Gespenstern Gänzlich zu bedecken droht. Die Lider werden mir zwischen Den Rudern bald zur Last, Ich hauche: Fast, fast ... Fast sind wir ...
Durch den größten aller Spiegel Schneidet Deine kleine Hand Wie das Messer durch den Körper, Der mich mit der Zeit verband, Wie das Schwert meiner Gedanken, Das im Nacken, stets bereit, Mich von jedes Menschen Nähe, Jeder Freundschaft leis' entzweit.
Heute leg' ich in die Waage, Was ich noch entbehren soll, Durch knapp dreißig Jahre Zukunft Ist die Schale endlich voll, Heute tausche ich mein Leben Gegen deine Wiederkehr, Heute jag' ich meinem Schicksal Unbeirrbar hinterher:
Kurz vor dem Gipfel wirst Du Den Wind in den Wipfeln hören, Ich werde nicht mehr sprechen, Kein Wort soll die Schönheit stören. Wenn die Linie meiner Lippen Sich Dir nicht mehr öffnen kann Flehst Du:
Sag' Wann? Wann sind wir daheim?
Du drehst den Kopf Und gräbst Dich in mich ein, Schläfst felsenfest an meinem Herz, Das schwer ist wie ein Stein. Gedanken sind zum Denken da, Sie machen keine Rast, Ich fühle: Fast, fast ... Fast sind wir ...
Ich sehne den Morgen des Mitleids herbei, Ist eine gefangen, ist keine je frei. Die Hand von den Sternen, Zurück in den Staub:
Will ein Mensch nicht hören, Ist jeder Mensch taub.
Sobald wir auf der Spitze sind, Muss ich mich niederlegen, Im Gras werde ich ruhen und mich Nicht vom Fleck bewegen. Du wirst darüber rätseln, ob je Leben durch mich rann Und schreien: Wann? Wann sind wir daheim?
Kaum hast Du diesen Satz Heraus geschrien, Bemerkst Du, dass die Wolken Langsam über den Berg zieh'n. Der Tod kennt selbst beim Streben Nach Vollendung keine Hast, Ich seufze: Fast, fast ... Fast sind wir ...
Wenn unser Ziel erreicht ist, Werd' ich nicht mehr atmen wollen, Um der Liebe in uns beiden Aufrichtig Tribut zu zollen. Du erkennst, dass all das nie ein Traum, Sondern die Wahrheit war und Du rufst: Ja! Ja, jetzt sind wir daheim.
Erst wenn der Frieden Nicht mehr fällt, Ist die Sekunde da, In der mein Leben etwas zählt. Alles, was ich geben konnte, Das hab' ich gegeben, Dreh dich niemals nach mir um, Denn du wirst leben, weiter leben, Ewig leben.