Tief im Nebel, im Herzen des Waldes
ruht ein Felsen einsam und kalt
gemeißelt in den rauen Stein
fand man folgend Reim…
Sah die weiße Esche im düsteren Kerzenlicht
Als ich so sterbend bei mir lag
Erkannt auch meines Schatten Angesicht
Dies ist des Freidenkers Grab
Angst umfing mich mit eis’ger Macht
sang zu mir aus finsterer Nacht
dass Freiheit eine Bürde sei
mit Gewissheit uns nur der Tod ereilt
Sie sprach zu mir „Gewähr mir Einlass
aus dass ich führ in deine Heimat
wo Dunkelheit regiert
doch sich das Licht als Stern gebiert“
Einsamkeit zog durch die Nacht
Sie nahm mich mit auf ihrem Flug
von Schatten überwacht
sie unsrer beider Herzen trug
Sie brachte mich an einen Hain
legten uns zu seinen Eichen
betrat das Reich von Schmerz und Pein
sah hängen dort der Dichter Leichen
Hängte mich zu ihren Körpern
vollendet was geschrieben stand
dass ich ward zum Märtyr’
gezeichnet durch des Lebens Hand
Fühlte mich wie Neugeboren
als ich nun den Pfad betrat
mir das Schicksal auserkoren
Leiden, zu säen der Dichter Saat
Trank des Kvasirs klares Blut
Entfacht war nun auch meine Glut
von meinem Leid geboren
das Feuer ward beschworen
Das Feuer das nun in mir brennt
als ob es keine Gnade kennt
für mich oder diese Welt
will verzehren was es hält
Krähen zogen durch das Land
als ob sie erkannt
dass Leben einfach Leben ist
der Tod keine Wunder birgt
Gottlos und ohne Ruh
zog ich auf die blutge’ Dämm’rung zu
Frieden werd ich niemals finden
denn dieser kann nur auf Göttern gründen
Jetzt lieg ich hier in stinkender Fäulnis
fand Frieden als der Faden riss
blick zurück auf meine Jahre
auf des freien Denkers Tage
Liebte einen Traum vergebens
liebt ihn um der Tränen willen
nur mit dem Preis des Lebens
konnt’ ich ihn erfüllen
Gelöst von den Fesseln die sich Leben nennen
kann ich nun mich selbst erkennen
freidenkend konnt’ ich immer sein
doch Freiheit birgt der Tod allein!
Scarcross еще тексты
Оценка текста
Статистика страницы на pesni.guru ▼
Просмотров сегодня: 1