Hoch oben auf den Zinnen wartet die schöne Maid, von fern hört man den Vater, es klappert das Stahlkleid. Vom Kriege kommt er her, am Kamin sich auszuruhen, der Winter zieht ins Land, die Zeit des Friedens wird gut tun.
"Willkommen, lieber Vater, erging es euch gut, man hört schon die Spielleut besingen euern Mut, ich hab stets brav gebetet und an euch gedacht, habt ihr eurer Tochter denn was mitgebracht?"
"Die goldene Kette nimm dir, ich gab meinem Feind den Tod dafür..."
Als die Tochter das Schmuckstück gewahrt, beginnt sie zu schluchzen, den Vater trifft`s hart, anstatt sich zu freuen, schreit sie ihn an, sie entreißt ihm das Kleinod und läuft von dannen.
Die goldene Kette vom Mädchen erkannt, erst unlängst im Frühling gab sie`s aus der Hand... Als Zeichen der Liebe tief am Waldesgrund, gab sie`s ihrem Liebsten, in gar zärtlicher Stund...
„Die goldene Kette nimm dir, als Zeichen der Liebe ganz tief in mir!"
Sie läuft in die Fremde, findet schließlich sein Grab, da stand „Hier ruht ein Jüngling, der im Kampfe starb", sie kniet sich nieder und erwartet den Tod, als er sie ereilt, gibt sie ihm das Kleinod...