74 Lenze zählt er, Trauer im Gesicht, Des Kaspars liebe Frau ist tot, die Söhne sind im Krieg. Ein Schlosser ist er, Schulden hat er, Hof am Tegernsee. "Wenn mir jetzt meine Stunde schlägt,ich schwöre euch: Ich geh!"
Der Tot vernimmt das Stoßgebet und steht sofort bereit: "Wenn Du es dir schon selber wünschst,dann ist wohl an der Zeit!" Da krieg's der Kaspar mit der Angst, es ist wohl doch zu früh: "Gib mir noch ein paar Jahre nur, bis mir die Lilien blüh'n...!"
Die Leute in den Kneipen johlen alle laut im Chor, Alsbald geht die Geschichte wie der Wind von Ohr zu Ohr! Der Kaspar, der verrückte Hund, bescheißt uns'ren Gevatter! Der Tod verliert Wette und Spiel, noch 15 Jahre hat er...!
Ohooo, der Kaspar! Ohooo, der Kaspar!
"Ganz so einfach ist das nicht, du stehst jetzt in dem Buch, Und wer hier einmal drinnen steht, wird oben schwer gesucht." "Na gut, Gevatter, trete ein, ich will es dir erklär'n, Warum ich doch nicht gehen will, so lass dich doch beschwör'n!"
Der Kaspar ist ein Schlitzohr und ihm kommt eine Idee, Er schenkt dem Tode kräftig ein, ein Obstbrand von der Schleh, Und als der Tod betrunken, lädt der Kaspar zu 'nem Spiel, Mit Karten und der Einsatz ist sein Leben, - so das Ziel!
Die Leute in den Kneipen johlen alle laut im Chor, Alsbald geht die Geschichte wie der Wind von Ohr zu Ohr! Der Kaspar, der verrückte Hund, bescheißt uns'ren Gevatter! Der Tod verliert Wette und Spiel, noch 15 Jahre hat er...!
Ohooo, der Kaspar! Ohooo, der Kaspar!
Das Schicksal fordert dann Tribut, die Söhne nimmt der Krieg. Die Sennerin, die er jetzt liebt, nun tot am Fuss des Berges liegt. Der Kaspar hadert, ist verzweifelt: "Hat doch keinen Sinn! Was soll ich hier, wenn ich so fern von meinen Liebsten bin...?!"
Der Kaspar, der verrückte Hund, jetzt holt ihn doch der Tod - Oh weh! Jetzt trinkt er dort im Kreis der Lieben, Obstbrand von der Schleh!