Sie träumt bei Nacht und Tage – und hat sich vorgestellt Daß sie statt einer Hexe – die schönste Frau der Welt Manch Zaubertrank hat sie gebraut doch für die wahre Schönheit wächst leider noch kein Kraut
Ich bin der Hexe gar so gut – steh da und gaff‘ sie an Was doch für lumpig schön Gesicht – für Wirrwarr stiften kann Jetzt weiß ich welch ein Narr ich bin doch geb‘ ich voller Freude alles für sie hin
Sie wohnt am Rand des Waldes - kennt jeden Kräuterstrauch Nachts tantzt sie um das Feuer - nach altem Hexenbrauch Ich seh ihr trauriges Gesicht die Bürger in der Kammer sie halten schon Gericht
Ein Raunen in den Gassen - die Angst im Volk geht um Die Kirche fordert Opfer - kein Mensch fragt sich warum Dem Land droht eine Hungersnot die Bauern sammeln Reiser für ihren Feuertod
Ihr fehlt der wahre Glaube - der Pfaffe hebt den Stab Der Mob taumelt im Jubelt - und schaufelt schon das Grab Das Volk ahnt nicht was nun beginnt daß ihre Zauberkräfte mein wahres Erbe sind
Nach vielen schwarzen Nächten – da wurd‘ mir endlich klar Daß auf dem Besen reiten – stets was besonderes war Jetzt flieg‘ ich übers Land dahin und spüre voller Freude wie wunderschön ich bin