Du trägst meinen Namen, stammst aus demselben Samen. Bist meine Lebenskraft, drum geb' ich auf dich Acht. Wir schlafen stets zusammen. Wachst du auf, muss ich mit. Könnt ich doch nur allein sein, nur einen Augenblick.
Schwester weine nicht, denn wenn du weinst, dann leide ich. Ich geb’ dir all das, was du brauchst. Ist es mein Leben, nimm' es auch. Schwester weine nicht, du weißt doch, ich bin da für dich. Ich geb’ dir all das, was ich hab’, drum wisch mir meine Tränen ab.
Gegeißelt, gekreuzigt, verwundet, verspottet. Verwüstet, entstellt, gequält, die Tage gezählt. Wir laufen stets zusammen. Rennst du los, muss ich mit. Könnt ich doch nur allein sein, nur einen Augenblick.
Mein Leben hängt am Faden. Oh wer ließ das geschehn? Möcht’ ich so gern nur eine sein, alleine fortbesteh’n. Ich nehm die Kling' und schneide uns in der Mitt’ entzwei. Läuft's Leben aus den Venen, nun ist's mit uns vorbei.