Es schweift mein Blick in das weite Rund Vertraute Plätze im dämmernden Licht So grüßt mich still die Abendstund’ Und bringt mir eine andere Sicht Auf Dinge, die sonst mühsam und schwer Die mir als Bürde auf die Schultern gelegt Als drücke ihre Last mich nicht mehr Des Alltags Gram wie weggefegt Die Stille breitet sanft sich aus Schenkt meinem rasend’ Herz die Ruh’ Der Sternenhimmel wie ein Haus Das Abendrot, es deckt mich zu Mit seinem Leuchten, das vergeht Bevor die Nacht herniedersinkt So wie es wiederaufersteht Bleibt mit die Stunde, die der Abend bringt
Sitze hier an dieser Stelle, die ich schon als Kind gekannt. Warte auf des Morgens Helle, die für den Tag das Dunkel bannt.
Nachdem das letzte Dämmern wich Wird aus den Schatten manch’ Gesicht In des Baumes Rinde spüre ich Ein zeitenloses Nachtgedicht Was mir erzählt von alten Tagen Ach, wie sie doch dem Heute gleichen So wie wir uns’re Jahre tragen So können wir es weiterreichen Das Wissen um einen guten Ort Und eine Stunde ohne Laut All meinen Kummer lass ich dort Streif ihn mir ab wie alte Haut Um neu zu werden in der Früh’ Auch wieder jung und doch schon alt Bereit für jede weitere Müh’ Die meinem Leben gibt den Halt