Ins Grüne, ins Grüne, Da lockt uns der Frühling, der liebliche Knabe, Und führt uns am blumenumwundenen Stabe Hinaus, wo die Lerchen und Amseln so wach, In Wälder, auf Felder, auf Hügel zum Bach, Ins Grüne, ins Grüne.
Im Grünen, im Grünen, Da lebt es sich wonnig, da wandeln wir gerne Und heften die Augen dahin schon von ferne, Und wie wir so wandeln mit heiterer Brust, Umwallet uns immer die kindliche Lust, Im Grünen, im Grünen.
Im Grünen, im Grünen, Da ruht man so wohl, empfindet so Schönes, Und denket behaglich an dieses und jenes, Und zaubert von hinnen, ach, was uns bedrückt, Und alles herbei, was den Busen entzückt, Im Grünen, im Grünen.
Im Grünen, im Grünen, Da werden die Sterne so klar wie die Weisen Der Vorwelt zur Leitung des Lebens uns preisen, Da streichen die Wölkchen so zart uns dahin, Da heitern die Herzen, da klärt sich der Sinn Im Grünen, im Grünen.
Im Grünen, im Grünen, Da wurde manch Plänchen auf Flügeln getragen, Die Zukunft der grämlichen Ansicht entschlagen, Da stärkt sich das Auge, da labt sich der Blick, [Sanft wiegen die Wünsche sich hin]1 und zurück Im Grünen, im Grünen.
Im Grünen, im Grünen, Am Morgen am Abend in traulicher Stille [Entkeimet manch]2 Liedchen und manche Idylle, [Und Hymen oft kränzt den poetischen Scherz,]3 Denn leicht ist die Lockung, empfänglich das Herz Im Grünen, im Grünen.
O gerne im Grünen Bin ich schon als Knabe und Jüngling gewesen Und habe gelernt und geschrieben, gelesen Im Horaz und Plato, dann Wieland und Kant, Und glühenden Herzens mich selig genannt, Im Grünen, im Grünen.
Ins Grüne, ins Grüne, Laßt heiter uns folgen dem freundlichen Knaben. Grünt eins uns das Leben nicht förder, so haben Wir klüglich die grünende Zeit nicht versäumt, Und wann es gegolten, doch glücklich geträumt, Im Grünen, im Grünen.