Wie der zitternde Verbannte Steht an seiner Heimat Grenzen, Rückwärts er das Antlitz wendet, Rückwärts seine Augen glänzen, Winde, die hinüberstreichen, Vögel in der Luft beneidet, Schaudernd vor der kleinen Scholle, Die das Land vom Lande scheidet;
Wie die Gräber seiner Toten, Seine Lebenden, die süßen, Alle stehn am Horizonte, Und er muss sie weinend grüßen; Alle kleinen Liebesschätze, Unerkannt und unempfunden, Alle ihn wie Sünden brennen Und wie ewig offne Wunden;
So an seiner Jugend Scheide Steht ein Herz voll stolzer Träume, Blickt in ihre Paradiese Und der Zukunft öde Räume; Seine Neigungen — verkümmert, Seine Hoffnungen — begraben, Alle stehn am Horizonte, Wollen ihre Träne haben.
Und die Jahre, die sich langsam, Tückisch reihten aus Minuten, Alle brechen auf im Herzen, Alle nun wie Wunden bluten; Mit der armen kargen Habe, Aus dem reichem Schacht erbeutet, Mutlos, ein gebrochner Wandrer, In das fremde Land er schreitet.
Und doch ist des Sommers Garbe Nicht geringer als die Blüten, Und nur in der feuchten Scholle Kann der frische Keim sich hüten; Über Fels und öde Flächen Muss der Strom, dass er sich breite, Und es segnet Gottes Rechte Übermorgen so wie heute.