„Ein Volk ehrt sich nur selbst, wenn es seine Toten ehrt. Über jeder Bewegung steigt ein Mann als Symbol auf. Und die Bewegung tut dann gut daran, dieses Symbol rein und unversehrt zu erhalten. Heute ist es billig und bequem hinter den Toten zu treten und ihn zu leichten Effekthaschereien zu missbrauchen. Da aber treten wir an und dulden das nicht. Denn nicht um Effekte zu haschen ist dieser junge Student in den Tod hinein gegangen, nicht lachend, sondern sich der Bitterkeit des Todes sehr wohl bewusst, aber sie auf sich nehmend, weil es für Deutschland und weil es für das deutsche Volk notwendig war.
Wir, die Lebenden, die wir diesen Toten unseren Kameraden nennen durften, wir haben nicht nur ein Recht, wir haben die Pflicht, das Andenken dieses Toten rein und unversehrt zu bewahren. Wir sind seine Beschützer, wenn eine feige Tagesmeinung wagt, sich an ihn heranzuschleichen. Wir haben dafür zu sorgen, dass er bleibt, was er war. Wir müssen vor ihn hintreten, wenn heute eine billige Meinung, die früher mit uns nichts zu tun hatte, glaubt, sein Bild und sein Andenken verfälschen zu können.
Dieser Tote ist für die Nation gestorben. Sein Lied hat er für das deutsche Volk gedichtet. Sein Leiden und sein Hinsiechen ist ein Opfergang für die Zukunft von 66 Millionen gewesen. Wenn wir das nicht unversehrt erhielten, wer sollte es nach uns tun? Wenn wir sein Bild nicht unverfälscht der Zukunft überreichen wollten, von wem könnten wir es anders verlangen? Und deshalb kann ich seine Kameraden nur bitten, in seinem Geiste vorwärts zu marschieren.“