Wenn die Mädchen nackt sind, sind die Leute still. Keiner kann sich regen, weil auch keiner will. Wenn die Mädchen nackt sind, fällt das Leben schwer. Gut und Böse gibt es dann bestimmt nicht mehr. Wenn die Leute still sind, sind die Mädchen nackt. Jede mit den Haaren säuberlich verpackt. Wenn die Mädchen nackt sind, freut sich jeder Mann, weil er sie dann ganz genau betrachten kann.
Augen kriegen Stiele. Gürtel werden knapp. Haare stehn zu Berge. Ohren springen ab. Zehen sind gekräuselt. Hände sind verschwitzt. Wenn die Mädchen nackt sind, ist die Welt gespitzt.
Wenn die Mädchen nackt sind, nicht mehr so abstrakt sind, biegsam und kompakt sind, überall intakt sind, bildet sich Champagnerdunst, gefolgt von einem Trommelwirbel, der umkreist die Mädchen auf dem Rundgang durch den Saal!
Eine hat zwei Beine. Eine einen Fleck. Eine einen Flaschenzug am Zwischendeck. Eine ist gestriegelt. Eine ist gekämmt. Eine hat Salami in den Arsch geklemmt. Eine hat vier Brüste. Eine eine Zyste. Eine kann nur hüpfen, weil sie grad so dringend müßte. Eine liest die Bibel. Eine stinkt nach Zwiebel. Eine kann nicht denken, denn beim Denken wird ihr übel.
Seht die nackten Mädchen auf dem langen Marsch! Hört die Männer flüstern: Himmel, Zwirn und Arsch! Und die nackten Mädchen gehen wie ein Paket schließlich auf die Türe zu, wo „Ausgang“ steht. Eine nach der andern räumt das feuchte Feld, sickert durch die Türe raus aus dieser Welt. Und die Leute schweigen, keiner, der was spricht... Was sie sich erwartet haben, weiß man nicht.