In Acht und Bann (M/T: C. Plünnecke, J. Schmidt/J. Schmidt)
In nicht eben kirchlicher Manier Erklingt ein Teufelston im Wald Erhebt sich ächzend über'm Holz Und fliegt davon in Missgestalt Wer ihn erzeugt ward nicht geseh'n Die Vaganten blieben unentdeckt Doch befindet der Jäger unbeirrt Dass ein sechsköpfiger Dämon dahinter steckt
Hoch oben in luft'ger Höh' Ein schwarzer Rabe fliegt
In Acht und Bann zieh'n wir durchs Land Heimlichtuerei des Lebens Unterpfand Verhüllt mit Schatten dunkler Macht Sind wir Futter für die Vögel Auf dass wir singend untergeh'n
Heidenpack voll Häresie Wenn Schaden bringt wer lebend bleibt und singt Ist's wohl mit bloßem Wort nicht mehr getan Auf dass das Lied vom Galgen klingt Ist Angst ist Hass gepaartes Wesen Das des Häschers Jagdlust treibt Das Leben eine einz'ge Flucht ins Nichts Geschmückt mit Tönen froher Farb'
Jedoch exkommuniziert Heißt nicht exekutiert
In Acht und Bann gejagt durchs Land Heimlichtuerei des Lebens Unterpfand Doch bei all dem Leid und trotz Verdruss Ist in des Raben Ohr der Tritonus Ein wahrer Hörgenuss
In einem Käfig bringt man ihn gebunden auf den Platz Triumphgeheul verkündet das Ende der Hatz Es scheint als sei des Goliarden Grenze der Himmel nicht mehr Der Galgen wartet der Strick verwaist und leer Doch ungebrochen ist des Raben Blick Dem Ende noch so nah grämt ihn nicht dies düst're Geschick Gehängt und um das Haupt gebracht verhallt sein Ton im Nichts Doch selbst von Schnäbeln behackt fault er grinsenden Gesichts
Und wie die Zeit verstrich verging auch des Barden Gestalt Als Festmahl für die Raben verschwand sein Körper schon recht bald Aus seinen Knochen jedoch unversehrt der Erde zum Geschenk gemacht Erhob der schwarze Vogel sich erneut und flog hinaus in die junge Nacht
Selbst die Inquisition Singt uns're Lieder schon
In Acht und Bann verkannt im Land Heimlichtuerei des Lebens Unterpfand Gehüllt in Klänge fremder Kraft Sind wir Futter für die Vögel Auf dass wir singend untergeh'n