Die Entfuhrung Aus Dem Serail - Vaudeville - Nie Werd' Ich Deine Huld Verkennen (Rockwell Blake)
BELMONTE Nie werd' ich deine Huld verkennen; Mein Dank sei ewig dir geweift; An jedem Ort zu jeder Zeit Werd' ich dich groß und edel nennen.
ALLE Wer so viel Huld vergessen kann, Den seh' man mit Verachtung an!
KONSTANZE Nie werd' ich im Genuß der Liebe Vergessen, was der Dank gebeut, Mein Herz, der Liebe nur geweiht, Hegt auch dem Dank geweihte Triebe.
ALLE Wer so viel Huld vergessen kann, Den seh' man mit Verachtung an!
PEDRILLO Wenn ich es je vergessen könnte, Wie nah' ich am Erdrosseln war. Und all der anderen Gefahr; Ich lief', als ob der Kopf mir brennte.
ALLE Wer so viel Huld vergessen kann, Den seh' man mit Verachtung an!
BLONDE Herr Bassa, ich sag' recht mit Freuden Viel Dank für Kost und Lagerstroh. Osmin, das Schiksal will es so, Ich muß von dir auf ewig schneiden. Wer so wie du nur zangen kann, Den sieht man mit Verazhtung an!
OSMIN Verbrenne sollte man die Hunde, Die uns so schändlich hintergehn, Es ist nicht länger anzusehn. Mir stockt die Zunge fast im Munde, Um ifren Lohn zu ordnen an: Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen; dann vebrannt, dann gebunden, und getaucht; zuletzt geschunden. (Er läuft voll Wut ab)
KONSTANZE, BELMONTE, BLONDE, PEDRILLO Nichts ist so häßlich als die Rache; Hingegen menschlich gütig sein, Und ohne Eigennutz verzeihn, Ist nur der großen Seelen Sache! Wer dieses nicht erkennen kann, Den seh' man mit Verachtung an!
N.21b Chor der Janitscharen
CHOR Bassa Selim lebe lange, Ehre sei sein Eigentum! Seine holde Scheitel prange Voll von Jubel, voll von Ruh.