Der Saal ist dunkel, bis auf die ersten Reihen. Dort, im gedämpften Gegenlicht seh ich einer geheimnisvollen Frau in ihr atemberaubendes Gesicht. Sie schaut mir ganz tief in die Augen, ich spüre, wie uns der Moment aufwühlt. Doch plötzlich tut sie völlig taktlos etwas, das mich wie eine Eisdusche abkühlt:
Bap ba ba da ba da ba Bap ba ba da ba da ba Sie klatscht auf die Eins und die Drei (Auf die Eins und die Drei) Das ist sexy wie Beton, erotisch wie ein Faustschlag (mitten ins Gesicht). Bap ba ba da ba da ba Sind wir ein Blasverein? Spiel'n wir den Radetzky-Marsch?! (Nein, spiel'n wir nicht.)
Doch weil es so ist, wie es ist, verlier ich sie aus dem Blick und der Moment ist vorbei.
Ein Jahr später, der gleiche schöne Saal, und im gedämpften Gegenlicht seh ich wieder dieser Frau in ihr immer noch atemberaubendes Gesicht. Ich frag mich ob ich träume, ich frage mich ob sie mich - vielleicht liebt. Denn alles ist jetzt anders, sie hat wohl in der Zwischenzeit geübt:
Bap ba ba da ba da ba Bap ba ba da ba da ba Sie klatscht auf die Zwei und die Vier, (auf die Zwei und die Vier.) Etwas unsicher dabei, aber immerhin nicht mehr die Eins und die Drei. Bap ba ba da ba da ba Merkt ihr, wie das swingt? Wie die Hüfte schwingt (fast nebenbei)
Und dann reicht sie mir lächelnd ein Blatt Papier: Null eins fünfzig zwei vier fünf drei drei, und ein Herzchen dabei.
Später dann an diesem Abend muss ich mein Gefühl begraben. Ich spür einen leisen Schauer und auch nicht geringe Trauer. Denn sie klatscht zwar recht solide doch zu wirklich jedem Liede, selbst zur leisesten Ballade, schade.