Papageno. Was soll dieß bedeuten? Ich zittre, ich bebe.
Pamina. O Freund, nun ists um uns gethan! Dieß kündigt den Sarastro an. 30
Papageno. O wär ich eine Maus! Wie wollt ich mich verstecken, Wär ich so klein wie Schnecken, So kröch ich in mein Haus. -- Mein Kind, was werden wir nun sprechen? 35
Pamina. Die Wahrheit! Sey sie auch Verbrechen.
Beyde. Die Wahrheit ist nicht immer gut, Weil sie den Großen wehe thut; Doch wär sie allezeit verhaßt, So wär mein Leben mir zur Last. Chorus. Es lebe Sarastro! Sarastro soll leben! Er ist es, dem wir uns mit Freuden ergeben! Stets mög er des Lebens als Weiser sich freun! Er ist unser Abgott, dem alle sich weihn. (Dieser Chor wird gesungen, bis Sarastro aus dem Wagen ist.)
Pamina (kniet.) Herr, ich bin zwar Verbrecherinn! 5 Ich wollte deiner Macht entfliehn. Allein die Schuld ist nicht an mir -- Der böse Mohr verlangte Liebe; Darum, o Herr! entfloh ich dir.
Sarastro. Steh auf, erheitre dich, o Liebe! 10 Denn ohne erst in dich zu dringen Weiß ich von deinem Herzen mehr: Du liebest einen andern sehr. Zur Liebe will ich dich nicht zwingen, Doch geb ich dir die Freyheit nicht. 15
Pamina. Mich rufet ja die Kindespflicht, Denn meine Mutter --
Sarastro. Steht in meiner Macht, Du würdest um dein Glück gebracht, Wenn ich dich ihren Händen ließe. 20
Pamina. Mir klingt der Mutternamen süße; Sie ist es --
Sarastro. Und ein stolzes Weib. Ein Mann muß eure Herzen leiten, Denn ohne ihn pflegt jedes Weib 25 Aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten.