Text: Johann Gottfried Heermann Melodie: Auf meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not
1.) Wo soll ich fliehen hin Weil ich beschweret bin Mit viel und großen Sünden? Wo soll ich Rettung finden? Wenn alle Welt herkäme, Mein' Angst sie nicht wegnähme.
2.) O Jesu, voller Gnad', Auf dein Gebot und Rat Kömmt mein betrübt' Gemüte Zu deiner großen Güte: Lass du auf mein Gewissen Ein Gnadentröpflein fließen!
3.) Ich, dein betrübtes Kind Werf' alle meine Sünd' So viel ihr in mir stecken Und mich so heftig schrecken In deine tiefen Wunden, Da ich stets Heil gefunden.
4.) Durch dein unschuldig' Blut, Die schöne rote Flut Wasch ab all meine Sünde, Mit Trost mein Herz verbinde Und ihr nicht mehr gedenke Ins Meer sie tief versenke!
5.) Du bist der, der mich tröst't, Weil du mich hast erlöst', Was ich gesündigt habe, Hast du verscharrt im Grabe. Da hast du es verschlossen, Da wirds auch bleiben müssen.
6.) Ist meine Bosheit groß, So werd ich ihr doch los, Wenn ich dein Blut auffasse Und mich darauf verlasse: Wer sich zu dir nur findet, All Angst ihm bald verschwindet.
7.) Mir mangelt zwar sehr viel, Doch was ich haben will, Ist alles mir zu Gute Erlangt mit deinem Blute, Damit ich überwinde Tod, Teufel, Höll' und Sünde.
8.) Und wenn des Satans Heer Mir ganz entgegen wär, Darf ich doch nicht verzagen Mit dir kann ich sie schlagen. Dein Blut darf ich nur zeigen, So muss ihr Trutz bald schweigen.
9.) Dein Blut, der edle Saft, Hat solche Stärk' und Kraft, Dass auch ein Tröpflein kleine, Die ganze Welt kann reine, Ja aus des Teufels Rachen Frei, los und ledig machen.
10.) Darum allein auf dich, Herr Christ, verlass ich mich: Jetzt kann ich nicht verderben, Dein Reich muss ich ererben, Denn du hast mir's erworben, Da du für mich gestorben.
11.) Führ' auch mein Herz und Sinn Durch deinen Geist dahin, Dass ich mög alles meiden, Was mich und dich kann scheiden Und ich an deinem Leibe Ein Gliedmaß ewig bleibe.