Dû bist mîn, ih bin dîn: des solt dû gewis sîn. dû bist beslozzen in mînem herzen, verlorn ist daz sluzzelîn: dû muost och immer darinne sîn.
Chume, chum, geselle mîn, ih enbîte harte dîn! ih enbîte harte dîn, chume, chum, geselle mîn.
Suozer roservarwer munt, chum unde mache mich gesunt! chum unde mache mich gesunt, suozer roservarwer munt.
Ih wil trûren faren lân, ûf die heide sul wir gân, vil liebe gespilen mîn, dâ seh wir der blumen schîn.
Ih sage dir, ih sage dir, mîn geselle, chum mit mir!
Suziu minne, râme mîn, mache mir ein krenzelîn, daz sol tragen ein stolzer man, der wol wîben dienen chan.
Frei und aus dem Mittelhochdeutschen in eine relativ moderne Sprache übersetzt:
Du bist mein, ich bin dein: das soll dir gewiß sein. Du bist verschlossen in meinem Herzen, verloren ist das Schlüsselein: du mußt nun immer drinnen sein.
Komme, komm, Gefährte mein, ich entbehre schrecklich dein! ich entbehre schrecklich dein, komme, komm, Gefährte mein.
Süßer, rosenfarbner Mund, komm und mache mich gesund! komm und mache mich gesund, süßer, rosenfarbner Mund.
Ich will's Klagen bleiben lassen, auf die Heide sollen wir gehn, mein hochgeliebter Gespiele, da sehen wir die Blumen schön.
Ich sage dir, ich sage dir, mein Gefährte, komm mit mir!
Süßer Minne, [...] mein, flechte mir ein Kränzlein, das soll tragen ein stolzer Mann, der gut Frauen dienen kann.