Prinz Eugenius, der edle Ritter, Wollt' dem Kaiser wied'rum kriegen Stadt und Festung Belgerad. Er ließ schlagen einen Brukken, Daß man kunnt' hinüber rucken Mit d'r Armee wohl vor die Stadt.
Als der Brucken war geschlagen, Daß man kunnt' mit Stuck1 und Wagen Frei passiern den Donaufluß, Bei Semlin schlug man das Lager, Alle Türken zu verjagen, Ihn'n zum Spott und zum Verdruß.
Am einundzwanzigsten August soeben Kam ein Spion bei Sturm und Regen, Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an, Daß die Türken futragieren2, So viel, als man kunnt' verspüren, An die dreimalhunderttausend Mann.
Als Prinz Eugenius dies vernommen, Ließ er gleich zusammenkommen Sein' Gen'ral und Feldmarschall. Er tät sie recht instruieren, Wie man sollt' die Truppen führen Und den Feind recht greifen an.
Bei der Parol' tät er befehlen, Daß man sollt' die Zwölfe zählen, Bei der Uhr um Mitternacht. Da sollt' all's zu Pferd aufsitzen, Mit dem Feinde zu scharmützen3, Was zum Streit nur hätte Kraft.
Alles saß auch gleich zu Pferde, Jeder griff nach seinem Schwerte, Ganz still rückt' man aus der Schanz'. Die Musketier' wie auch die Reiter Täten alle tapfer streiten: 's war fürwahr ein schöner Tanz!
Ihr Konstabler auf der Schanzen, Spielet auf zu diesem Tanzen Mit Kartaunen4 groß und klein; Mit den großen, mit den kleinen Auf die Türken auf die Heiden, Daß sie laufen all' davon!
Prinz Eugenius auf der Rechten Tät als wie ein Löwe fechten, Als Gen'ral und Feldmarschall. Prinz Ludewig ritt auf und nieder'. Halt't euch brav, ihr deutschen Brüder, Greift den Feind nur herzhaft an!
Prinz Ludewig, der mußt' aufgeben Seinen Geist und junges Leben, Ward getroffen von dem Blei. Prinz Eugen war sehr betrübet, Weil er ihn so sehr geliebet, Ließ ihn bring'n nach Peterwardein.