Süßer Freund, du blickest Mich verwundert an, Kannst es nicht begreifen, Wie ich weinen kann; Laß der feuchten Perlen Ungewohnte Zier [Freudenhell erzittern In den Wimpern mir]1
Wie so bang mein Busen, Wie so wonnevoll! Wüßt ich nur mit Worten, Wie ich's sagen soll; Komm und birg dein Antlitz Hier an meiner Brust, Will in's Ohr dir flüstern Alle meine Lust.
Hab' ob manchen Zeichen Mutter schon gefragt, Hat die gute Mutter Alles mir gesagt, Hat mich unterwiesen Wie, nach allem Schein, Bald für eine Wiege Muß gesorget sein.
Weißt du nun die Tränen, Die ich weinen kann? Sollst du nicht sie sehen, Du geliebter Mann? Bleib an meinem Herzen, Fühle dessen Schlag, Daß ich fest und fester Nur dich drücken mag.
Hier an meinem Bette Hat die Wiege Raum, Wo sie still verberge Meinen holden Traum; Kommen wird der Morgen, Wo der Traum erwacht, Und daraus dein Bildnis Mir entgegen lacht.