O, wenn es wahr, daß in der Nacht, wann alle ruhen, die da leben, und wann die Mondesstrahlen sacht herab auf Leichensteine schweben, o, wenn es wahr ist, daß dann die Gräber öffnen sich, die stillen, wart' ich, ruf ich Leila zurück mir: Komm zu mir, mein Lieb, zu mir, zu mir! Zeig dich, geliebter Schatten, so wie du erschienest vor dem Scheiden, wie Wintertag so kalt, so bleich, entstellt vom letzten Todesleiden. Schweb wie ein ferner Stern heran, wie leiser Klang, wie Windeswehen, wie ein Gesicht schrecklich zu sehn. Mir ist es alles gleich: zu mir, zu mir! Doch rufe ich dich darum nicht, nicht, um das Schicksal anzuklagen, das den geliebten Engel nahm. Ich will nicht Rätsel mehr erfragen, nicht darum, weil mich immer wieder der Zweifel quält, ich will nur sagen: Ich liebe dich, ich liebe ewig dich! Komm zu mir, zu mir!