Wo ein treues Herze
In Liebe vergeht,
Da welken die Lilien
Auf jedem Beet;
Da muss in die Wolken
Der Vollmond gehn,
Damit seine Tranen
Die Menschen nicht sehn;
Da halten die Englein
Die Augen sich zu
Und schluchzen und singen
Die Seele [zu]1 Ruh'.
Der Bach:
Und wenn sich die Liebe
Dem Schmerz entringt,
Ein Sternlein, ein neues,
Am Himmel erblinkt;
Da springen drei Rosen,
[Halb rot, halb wei?]2,
Die welken nicht wieder,
Aus Dornenreis.
Und die Engelein schneiden
Die Flugel sich ab
Und gehn alle Morgen
Zur Erde [hinab]3.
Der Muller:
Ach Bachlein, liebes Bachlein,
Du meinst es so gut:
Ach Bachlein, aber weisst du,
Wie Liebe tut?
Ach unten, da unten
Die kuhle Ruh!
Ach Bachlein, liebes Bachlein,
So singe nur zu.
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