Arie LENSKI (in Nachsinnen verloren) Wohin, wohin seid ihr entschwunden, o Jugendzeit, o Liebesglück? Was wird der nächste Tag mir bringen? Mein Blick vermag nicht zu durchdringen, was mir verbirgt der Zukunft Schoss. Was frag ich? Jedem fällt sein Los. 's ist gleich, ob ich des Todes Beute, ob mich verschont des Gegners Blei. Von Gott kommt alles, wie's auch sei. Er lenkt das Gestern und das Heute, er sendet uns des Tages Pracht, er sendet uns die dunkle Nacht. Indes der Tag zu neuem Leben im Frührotscheine auferwacht, wird mich vielleicht, ach, schon umschweben geheimnisvolle Grabesnacht, wo der Vergessenheit zum Raube mein Name wird samt meinem Staube. Wie bald vergisst die Welt! Doch du gedenkst noch mein, wenn ich im Grabe ruh. Ja, kommen wirst du, weinen, klagen und denken: mir war einst geweiht die Liebe seiner Jugendzeit. O welche Seligkeit doch gibt ein Strahl des Glücks nach dunklen Tagen! Ach, Olga, dich hab ich geliebt! O komm zu mir, geliebtes Herz, dein Trauter ruft, er harrt der holden Braut! O komm, o komm! Wohin, wohin seid ihr entschwunden, o Jugendzeit, unnennbar sel'ges Liebesglück?