Gewonnen war die grimme Schlacht. Die Waffen ruh'n – es sinkt die Nacht. Bei Metz im großen Leidenszelt, liegt sterbenswund ein deutscher Held. Ein schlanker Bursch' – ein junges Blut. Die Kugel traf, sie traf ihn gut. Und Wärter, Arzt und Schwestern steh'n, um einen deutschen Held zu seh'n.
Wer ihn gebar? Wen er verließ? Und wer er war? Und wie er hieß? Wer's wissen will, muss suchen geh'n – wo namenlose Gräber steh'n. Wer's wissen will, muss suchen geh'n – wo namenlose Gräber steh'n.
In Linnen – rosenrot befleckt – liegt er wie steinern ausgestreckt. Es kämpft die Brust, den letzten Streit. Das Ende kommt – ist nimmer weit. Da schlägt er jäh die Augen auf – stemmt aus dem Kissen sich hinauf. Er hält sich gerad' und hält sich fest – die Arme an den Leib gepresst.
Sein treues Auge – blau und jung – blickt ruhig in die Dämmerung. Und lächelnd spricht er, klar und hell: „Herr Leutnant! Melde mich zur Stell'!“ Ein froher Glanz in seinem Blick. Dann bricht sein Aug' – er fällt zurück. Es flüstern, die das Bett umsteh'n: „Deutschland, du wirst nicht untergeh'n!“