Lycia atmet toten Odem lebend aus fleischlose Lippen, lange schwarze Zunge trinkt Zucker im Tee durch einen Spiegel ein dunkles Wort gesprochen es klang der Ozean mit seinem Wind zur winddunklen See das Seufzen der Wellen aus dunstigen Urwaldtiefen krichen Schlangen aus Flußnebel zur Schlacht gerüstet die schweigenden Türme ihrer stummen Leiber flehentliche Lycia, versuchungsvolle Flut die Flut, die mich verfolgt der Raub der Schlange der geborstene Spiegel im Fluß die Geisterkerze, ein schwacher Rauch von Asche mit geheimen Worten zur weißen Brust der Flut gebeugt über den schwarzen Sümpfen flehen kleine Mädchen wie Seemuscheln Unheilsschwestern die Kurtisanen der Fischgötter in Trauergewändern und heiteren Gewändern Lycia, die schwarze Ernte die Hure von der Gasse stirbt in tiefen Wassern ertrunken hängt ihr Tempeltänzer wie ein harpunierter Fisch zur weißen Brust der Flut gebeugt
Lycia, Staub schläft in Bronze und Silber wie in tiefes Wasser versenkt feige Lippen sprechen Mönchsworte, spucken Wasser aus die kalte Stahlfeder, verschlungene Flut schreibt steile Linksschrift in trägen Kurven und in verworrenen Gassen, unsicheren Winkeln treibt sich um ein gewundenes Furchtkostüm trinkt süßen Saft o Lycia, salzgrün schwillt meine Fieber rot gebäre ich Visionen der Hölle die sterbende Mutter In schmerzhaften Grabkleidern, die nach Liebe und Rosen duften von weißer Flüssigkeit ins Totenbett gespült rot gebäre ich Visionen der kranken Wildnis micht lachendem Hunger rotweinrot verschlucke ich die schöpferische Kraft die süßliche Tortur es zerstirbt die Freunde darin Lycia, herrlicher Trauergesang verwundeter sterbender Tropfen trinkende Blume, die sank und stieg lichtwärts gezittert in den schwarzen Norden