Dialogus inter Christum et fidelem animan (Greta DE REYGHERE - soprano, Max VAN EGMOND - basse. RICERCAR CONSORT, 1987)
DIALOGUS Wo ist doch mein Freund geblieben? Will Er mich denn nicht mehr lieben? Er hat sich in dieser Nacht, Da ich aus dem Schlaf erwachte Und an seine Huld gedachte, Aus dem Bette weggemacht. Ach, ich habe den verloren, Den ich einzig mir erkoren ! Ach, ich habe mich betrübt! Er ist der der mir gefallen, Darum soll mein Stimm erschallen: Schönster, wo befinst du dich? Hör ich doch des Freundes Worte! Ruft Er nicht an diesem Orte? Schönster, wo befinst du dich? Du hast mir das Herz genommen, viel geliebter! Ich will kommen, eile fort, erfreue mich. Komm, mein Freund, in meinen Garten! Willst du mich daselbst erwarten? Sieh, ich steh schon vor der Tür, Sieh, ich komme, meine Taube, Denn deine wohlgegründter Glaube Zeucht und neigt mich hin zu dir. Wenn du unter deinem Schatten Mir die Ruhe willst gestatten, Dann so ist mir ewig wohl. Ich lieb dich, weil du mich liebest. Und dich mir zu eigen giebest Nichts ist, das uns scheiden soll. Du bist, Schönster, meine Sonne. Dir ist schon die süsse Wonne Und die Ruh von mir bereit Komm mein Schatz, Lass mich dich küssen, Denn so kannst du mir versüssen Alles Leidens Bitterkeit. Endlich hab ich den gefunden, den ich lieb. So ist verschwunden dir die schreckensvolle Zeit, Weil, ich dein bin meine Freude. Komm, nach dem gehabten Leide hin, Wo dir das Herz bereit So lieben die Seele und Jesus zusammen. Sie lieben beständig, man scheidet sie nicht. Sie brennen und stehen in lieblichen Flammen, Die Seele vergnügt sich, in seligem Licht. Wir sehnen uns alle mit Herzens Verlangen, Wann werden wir einste dich, Jesu, umfangen?