Was seh' in der Ferne ich blitzen? Vom Kirchturm die Spitzen! Die Heimat ist nah! Was hör' ich hier in der Menge? Vertraut sind die Klänge! Mein Freund wir sind da!
Hände strecken sich Und Hälse recken sich Und freudig grüßt man jetzt die Seinen Fahnen flattern Und Kanonen knattern – Ja, die ganze Stadt ist auf den Beinen
Nur ein altes Mütterlein spricht: "Wir warteten so, du bliebst so lang fort – Das schickt sich doch nicht! Doch nun bist du wieder zurück Nun bleibe daheim und ruhe dich aus Genieße Dein Glück!"
Breite Straßen voller Sonnenschein Und alle Häuser laden dich zum Gastmahl ein Frohe Mienen zeigt hier jedermann Weil man nur hier zufrieden sein kann!
Denn sehen Sie, das hat Nur uns're Heimatstadt!
Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen! Herrliche Stadt der großdeutschen Kohlenbergwerkindustrie Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen! In unserer einzigartigen Brennstoffdemokratie!
Lieblich schweben durch die Luft die schwarzen Dämpfe Und mit heiterem Gesang Nimmt man Kohlen in Empfang Wer zu lang dort lebt, bekommt beim Atmen leichte Krämpfe – Aber wer lebt dort schon lang?
Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen Fahren auch Sie, statt an die Riviera, im Urlaub zu uns! Ruhen Sie aus im Schatten der Meiler Auf einem Strand von Anthrazit! Statt der Seeluft atmen Sie Pressluft Oder Kohlendioxyd! Unsere Hochöfen sind im strengsten Winter warm – Schließen Sie Freundschaft mit unserem Gelsenkirchener Charme!
Wo ist der Kinobesuch und der Alkoholismus erheblicher? Wo ist die Bettwäsche grau und die Seifenreklame vergeblich? Wo verspottet man Diogenes, weil er zufrieden war mit einer Tonne? Wo wird der Vierjahresplan erfüllt – alle vier Jahre sehen wir die Sonne? Wem klingt der Bohrhammerlärm täglich durchs rußige Ohr? Wer hat den norddeutschen Ernst verbunden mit Schweizer Humor?
Ja sehen Sie, das hat Nur uns're Heimatstadt!
Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen! Nicht in Berlin und nicht in New York und nicht in Paris! Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen! In unserem urgemütlichen Grubengasparadies!
Täglich geht der junge Kumpel wohlgesittet Immer runter in den Schacht Und dann munter durch die Nacht Ich war selbst als Kumpel einen ganzen Tag verschüttet Aber ich hab' mir gedacht:
So ist es mal bei uns in Gelsenkirchen! Sicherlich gräbt man mich, wenn man Kohle braucht, wieder aus Wir sind schließlich nicht barbarisch Wie in and'ren Metropolen Wir haben Häuser, Autos, Banken – Ja aus Kohlen macht man Kohlen Und es schlägt bei uns, besonders unter'm Nerz Unser berühmtes goldenes Gelsenkirchener . . . Herren und Damen – Alle von Rang und von Namen – Kommen zu uns – und fahr'n gleich wieder weg Damen und Herren hören von unser'n Karrieren Und schau'n es sich an – und kriegen einen Schreck
In Bochum Gibt es och Um- Sätze Doch drum setze Ich mich nicht hinein In London Kann man schon Dann und wann Doch nur dann und wann Glücklich sein Auch führ ich Gern nach Zürich Doch ist das Leben dort zu provinziell und still Ich könnt 'ne Villa In Manila Haben – doch ich weiß nicht recht ob ich das wirklich will!
In Lima gibt es Bohnen In Schanghai gibt es Reis In Carolina gibt's Melonen In Wladiwostock gibt es Eis In Wien gibt es Wein In Bonn gibt's Partein In Sydney gibt's ein Känguruh, das dauernd galoppiert In Bankok gibt's Befehle In Kairo gibt's Kamele In Hollywood die Mo